Kerweeröffnung bei strahlendem Sonnenschein
icon.crdate30.09.2024
Startschuss zur Dielheimer Kerwe
Kerweeröffnung und Hakorundfahrt
Fast schon traditionell kam rechtzeitig zur Kerwe am vergangenen Sonntag das gute Wetter zum Vorschein, vermutlich, weil das Kerwekomittee und die Hakofahrer so gute Vorbereitung geleistet hatten. Ganz unter dem Motto „40 Jahre Kerwekomittee“ traf man sich im Rathausnebengebäude, um am Nachmittag lautstark in ganz Dielheim mit Hakos die Kerwe einzuläuten.
Am Abend eröffnete Kerwebürgermeister Nico die Kerwe mit der traditionellen Kerwered, die wir nachfolgend abdrucken:
40 Jahre Kerwe auf uns bekannte Art, ich kann es kaum fasse,
einiges aus der Vergangenheit will ich heut Revue passiere lasse.
Liebe Kerwegäste,
jedes Johr um die gleiche Zeit,
feiere wir Kerwe, ihr liewe Leit.
Des gröschte Fest im Umkreis isch widder kumme,
drum heiß ich euch all rechtherzlich willkumme.
Ganz herzlich begrüße ich auch unsere ungarische und französische Gäste,
bei uns in Dielheim auf diesem Feste.
Schon vor dene 40 Johr gab´s schöne Kerwe, ich will wette,
es wurde getanz und gefeiert in alle Gaststätte.
Vor 40 Johr, un des isch bekannt,
nahme dann die Gründung der heutigen Kerwe die Vereinsvorständ in die Hand.
Diese Männer, un des isch schee,
bildeten von jetzt an des Kerwekomittee.
Sie repräsentierten jeweils ihren Verein,
ab 1991 läuteten sie die Kerwe durch die Hakofahrt ein.
Auf diesen Rundfahrten, ich muss es euch sage,
hat sich so Manches zugetrage.
Die ein oder andere Aktion war famos, deshalb ich will nicht drauf verzichte,
will euch heute des nochmal genauer berichte.
An vielen Stationen, ich will´s net vergesse,
wurde und wird heute noch viel gsoffe und gfresse.
An dieser Stelle ein Danke an alle, die in diesen 40 Jahren eine Station gemacht haben.
Auf einer dieser Fahrten, ich sag´s unbeflisse,
hot de Mannsmanns Paul sei Hako mit Bürgermeister Gärtner und Pfarrer Leider umgeschmisse.
Ich bin verschrocke, ich kann´s euch sage,
alle drei sin uffem Weg rum gfahre.
Bei einer anderen Station ihr Leut, ich kann´s kaum fasse,
die Stimmung war mehr als ausgelasse,
wurd einem Hakofahrer schwindlig, es staunten alle,
plötzlich isch der in de Pool neigfalle.
Des Wasser war kalt und des isch wahr,
nach dem Bad war sein Kopf widder klar.
Auch bei de Umzüge war immer was los,
Wäge und Fußgruppe waren stets groß.
Ob Märchenfiguren, de Bachelor, Brautmode oder Almabtrieb mit Kühe,
alle Vereine gabe sich große Mühe.
Auch de Komiteewage war bsunners – un nein, die dunne net nur saufe,
unter Pfarrer Leider gab es da so manche Taufe.
Er hot zur Taufe net nur Wasser vom Wage gekippt,
sondern de Wei mit beide Händ als Weihwasser uff die Leit geschippt.
Eine treue Begleiterin war auch die Schlumpel,
hatte in dene 40 Johr so manchen Kumpel.
Gehegt, gepflegt und geliebt von so manchem Manne,
wurde sie nach 3 Tage fast immer verbrannt in einer Wanne.
In einem Jahr war sie keine Schlumpel sondern eine Dame,
sorry, ich weiß nicht mehr ihren Name.
Von ihr war so mancher Kerl enttäuscht,
und am Schluss wurd sie net verbrennt, sondern isch entfleuscht.
Ihr liewe Leut, des war eine verrückte Aktion,
Gott sei Danke kehrte man zurück zur alte Tradition.
Letschtes Johr wurde sie geklaut – von gute Bekannte,
für das Komitee eine große Schande.
Manches Komiteemitglied beruhigt, sagt, des isch net schlimm, guggt euch grad mol um,
uffem Dorfplatz laufe genug Schlumple rum.
Auch was anderes hat die Gemüter erregt,
des Thema Windräder hat ganz Dielheim bewegt.
Keiner will sie, jeder will plötzlich de Wald beschütze,
gleichzeitig aber de Strom benütze.
Ich mach ein Vorschlag, ich sag es behend,
ich weiß, wie ma des Problem löse könnt.
Wir stelle Fahrräder uff de Dorfplatz, ich sag‘s euch ihr Leute,
die Rentner könne sich treffe, trepple und debei Strom erzeuge.
De Wald isch geschützt, des Windrad verhindert, des wird bekräftigt,
und die Renter sind beschäftigt.
Jetzt kommt die Schule an die Reih,
do gibt´s zu sagen mancherlei.
De Schulhausumbau, ich beklage,
dauert schon mehr als 3000 Tage.
Des Schulhaus net fertig, ich glaub ich träume,
durch die Ganztagesschul sind es schon jetzt wieder zu wenig Räume.
Ihr liewe Leut, ich sag es geschwind,
ich hoff, de Umbau isch fertig, bevor de Neubau beginnt.
Beim Gemeinderatsausflug, ich sag´s euch ganz frei,
do sin immer alle dabei.
Die Fahrt ging nach Saarbrücke, es isch net zum Lache,
dort wollte sie zu Fuß ä Stadtführung mache.
Des Wetter war schlecht, ich verkünd es glatt,
die Führung fand via Bustour statt.
Wege de Nähe zu Frankreich, wie soll´s andersch sei,
lud de Busfahrer zu einer Tour durchs Nachbarland ei.
Alle dachte, des wird schee,
doch es wurd ein Flopp, ohje ohje.
Denn sie fuhre über die Grenze, oh welch ein Glück,
zwei Mol um de Kreisel rum un wieder nach Deutschland zurück.
Alle ware erstaunt, ich sag es nur,
es war die kürzeste Frankreichtour.
Apropos Kreisel,
die Kreiselgestaltung Richtung Wiesloch, ich bin ganz entzückt,
wurde endlich in de Fokus gerückt.
Vor zwei Jahre thematisierte ich de Kreisel, des konnte alle verstehe,
dass der sich ändern musst, konnte alle sehe.
Vor einem Jahr, ich sag´s euch unumwunne,
dachte alle, des gibt en Schnapsbrunne.
Jetzt isch de Kreisel fertig, er isch sehr schee, ich will´s net verhehle,
nur de Schnapsbrunne, der tut fehle.
Weiter geht es mit einer gefährlichen Sache,
ihr Leut, do kann ma nimmi lache.
Ä Schießerei mitte im Ort, oh welch ein Graus,
die Gäste in de Molisana wurde eingeschlosse, durfte nicht mehr raus.
Einige nutze die Chance, wollte weiter des Bier in Züge genieße,
gabe de Befehl, die Molisana gar nicht mehr aufzuschließe.
Mancher rief daheim an, ich will´s net übertreiwe,
im Name der Polizei müsste sie die ganze Nacht in de Molisana bleiwe.
Apropos feiere, trinke und tage,
auch über die EM im Clubhaus heb ich was zu sage.
Das Spiel gege die Schweiz war um 20.00 Uhr aus,
bis auf drei ginge alle nach Haus.
Des Unentschiede hewe die drei net verkraft,
der eine hat es gar nimmer nach Hause geschafft.
De andere hot, ich sag es in Kürze,
uffem Heimweg vollbracht mehrere Fahrradstürze.
Die Dritte, ihr Leut, do sin wir einfach froh,
dass sie überhaut heimkomme isch so.
Und die Moral von der Geschicht,
übernimm dich beim Trinken nicht.
Ebbens anderes unerfreuliches gibt´s auch in Diele,
die erste Mannschaft der SG tut nicht mehr wie Götter spiele.
Und obwohl sie sin in die Kreisliga abgestiege,
tue sie trotzdem an de Goldstrand nach Bulgarie fliege.
Schon beim Hinflug tranke sie am Flughafen so viel, es isch net zu fasse,
dass sie beinahe ihrn Flug verpasse.
Mehrmals wurde sie ausgerufe,
dass sie endlich komme in´d Hufe.
Im Flugzeug angekomme, ich tu net scherze,
musste die Stewardesse erst noch Leut umsetze.
Bei so einem Verhalte muss ma sich die Haare raufe,
könne net spiele, aber saufe.
Endlich komm ich nun zum Schluss,
am End ich noch vielen Danken muss.
Mein Dank für 40 Jahre Kerwe geht an alle Helfer, große und kleine,
an die Gemeinde un an die Vereine.
Ein Dorf ohne Feste wäre langweilig und leer,
und das will doch keiner – bitte sehr.
Trotz viel Bier und auch viel Wein,
lad ich euch morge um 10.30Uhr zum Kerwegottesdienst ein.
Ich drück die Daume und freu mich auf die gemeinsame Messe,
hoffentlich tut Pfarrer Pawelzik net wieder de Gottesdienst vergesse.
Ich bin am End, hör endlich uff,
und mach nun selber einer druff.
En gute Durst und Appetit,
bringt all für unser Kerwe mit.
Losst de Alltag hinner eisch
Und geht ind´ Zelte nei sogleich.
Geöffnet für euch sin jetzt die Kerweschranke,
für´s Zuhöre sag ich euch danke.
Euer Kerwebürgermeister
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