Die Geschichte Dielheims
erforscht und aufgeschrieben von Harald Gomille, ehemaliger Lehrer an der Leimbachtalschule Dielheim
Im Jahr 767 wird Dielheim im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Damit gehört der Ort neben Diedelsheim und Schluchtern zu den drei ältesten Gemeinden des Kraichgaus. Bei der Dielheimer Gemarkung handelt es sich um schon von den Römern bebautes Altsiedelland, so dass man von einer Gründung des Dorfes im 6. Jahrhundert ausgehen kann. Die im Lorscher Codex benutzte Schreibweise „diuuelenheim“ geht vermutlich auf einen Lese- oder Schreibfehler eines Schreibers des 12. Jahrhunderts zurück. Da die Buchstaben „u“ und „v“ oft vertauscht wurden, ist von der Schreibweise „Divvelenheim“ auszugehen. Der Doppelbuchstabe „vv“ steht für das zu jener Zeit noch nicht gebräuchliche „w“, so dass der Ortsname wohl auf einen fränkischen Ortsgründer namens Diwelo zurückgeht. Nach vielfachem Wechsel der Schreibweise taucht im 17. Jahrhundert erstmals die heutige Schreibweise „Dielheim“ auf. Die Ortsherrschaft ist erst ab dem späten 13. Jahrhundert fassbar.
Bei der Zweitältesten Erwähnung Dielheims im Jahr 793/94 handelt es sich um eine weitere Schenkungsurkunde für das Kloster Lorsch.
Im 26. Regierungsjahr des Königs Karl (später Karl der Große) übereignete Rumhilt, die Tochter Erlewins, ihren Besitz in Thmlinhetm (Dielheim) dem Kloster.
Am 26. Februar 860 wird Dielheim zum dritten Mal erwähnt: Ein Hofbesitzer namens Franco schenkte unter der Herrschaft König Ludwigs des Deutschen seinen Hof in Hiltdibrandeshusun (Hilde brandshausen/Unterhof?), auf Dielheimer Gemarkung gelegen, und seinen halben Hof in Dielheim selbst dem Kloster Lorsch. Was später mit den Lorscher Besitzungen in Dielheim geschehen ist, ist nicht überliefert. Denkbar ist, dass der Lorscher Besitz in der späten Salierzeit oder in der Stauferzeit ähnlich wie in Wiesloch vom König in Anspruch genommen wurde. Dafür spräche unter anderem die 1284 verzeichnete Auseinandersetzung zwischen Bischof Friedrich von Speyer und König Rudolf von Habsburg um Königsgut in Dielheim.
QUELLEN
HStA München HL Mainz 19.
HStA München Geheimes HausA OA Germersheim 37/1, U 5.
Sein 1250-jähriges Bestehen feierte die Gemeinde 2017 mit einem Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen.
Durch das Laden der Inhalte erhebt Facebook personenbezogene Daten und verarbeitet diese. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.
Für diese Funktion müssen weitere Cookies akzeptiert werden